Hans-Jürgen Lammers
Die Eifel kann man getrost als raue Landschaft bezeichnen. Da wirken selbst Bezeichnungen wie Naturpark Eifel oder Vulkaneifel nur wie eine nähere Charakterisierung des zwischen Köln, Aachen und der Mosel gelegenen Mittelgebirges. Da ist es ein Lichtblick, ein optischer Trost, wenn man sich dem Bauernhof von Familie Lammers nährt und der Blick auf ein paar bewegliche Brauntöne im satten Grün des Eifel-Gras fällt: Schafe, die Grünland beweiden.
Mit Tradition: Das Eifel Lamm
Einen in unseren Augen guten Fleischzüchter macht aus, wie er seine Tiere hält und womit er sie füttert. Neben der Tierrasse fällt dabei durchaus auch ins Gewicht, ob der Züchter zudem innovative Ideen hat und umsetzt. Bei Familie Lammers finden wir all dies vor. In der Eifel hat sich der Familienbetrieb auf alte, regionale Traditionen rückbesonnen. Weil der Boden für Rinder und Getreide einst zu karg war, konnten Schafe der Landschaft zumindest Futter abtrotzen und als natürlicher Landschaftspfleger fungieren. Kaum vorstellbar: Im 18. Jahrhundert wurden Schafherden aus der Eifel auf die Märkte von Paris getrieben, wo sie sehr willkommen waren. Große Schafherden bedeuteten Wolle, Tuch und Filz. In der Eifel arbeiteten damals Wollspinnereien und Walkmühlen, lebten Färber und Weber.
Kaninchen gleich französisch Lapin gleich Lapinchen
Ja, sie sind süß und sie sind flauschig. Und trotzdem werden die possierlichen Tiere seit jeher gehalten, um sie am Ende zu schlachten und das fettarme und zarte Fleisch zu genießen. Während es früher durchaus üblich war, Kaninchen zur Selbstversorgung zu halten, begann mit der Kaninchenzucht im Nebenerwerb die Geschichte der studierten Diätassistentin und des gelernten Landwirts als Fleischzüchter.
Bessere Haltungsbedingungen mit mehr Platz und guter Nahrung
Während anderswo Kaninchen in kleinen Gitterboxen gepfercht gehalten werden, haben die geselligen Tiere bei Familie Lammers mehr Platz in geräumigen Boxen. Dort finden sie außerdem Gelegenheiten zum Knabbern und als Rückzugsraum. Zu essen bekommen die aus eigenen Kreuzungen stammenden Eifel-Kaninchen Futter auf Getreidebasis mit Mühlennachprodukten einer nahegelegenen Bäckerei und getrocknetes Gras als Rohfaserkomponente. Neben der Zucht und Haltung finden auch Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung direkt vor Ort statt, so dass das Angebot vom ganzen Kaninchen bis zu Teilstücken wie Keulen, Rücken, Schnitzel und Leber reicht.